Wo stehen wir?
Ich habe hier eine ganze Reihe von Beiträgen zum Strukturierenden Visualisieren in der Mediation veröffentlicht. Natürlich arbeite ich immer daran, diese Methode für eine erfolgreiche Mediation noch zu verfeinern. Hier ein kleines Update:
Haben sich die Mediandinnen oder Medianden entschieden, eine Mediation durchzuführen, ist der erste Visualisierungsschritt, dass für jede Mediandin und jeden Medianden ein Post-It mit dem Piktogramm Person und dem Namen beschriftet werden. Damit die Personen sich von den anderen Post-Its unterscheiden, nehme ich hierfür eine andere Farbe.
Dies kann man gut nutzen, bereits zu Beginn einmal mit einer skalierenden Frage festzustellen, wie sehr sich die Beteiligten im Konflikt verstrickt fühlen. Wenn der Mediator erklärt, dass die Übereinstimmung zwischen den Medianden um so stärker ist, je weiter das Post-It in der Mitte angeklebt wird und die Parteien um so zerstrittener sind, je weiter außen das Post-It angepinnt wird. Dies muss natürlich nicht symmetrisch sein, da ja das Konfliktgefühl bei den Medianden durchaus unterschiedlich sein kann. Dies könnte am Ende so aussehen:
In diesem Beispiel ist Julia stark im Konflikt gefangen während Romeo eher den Konflikt als gering eskaliert ansieht.
Der Vorteil ist, dass der Mediator am Beginn und am Ende jeder Mediationssitzung einmal kurz abfragen kann, ob sich an der Einschätzung etwas geändert hat. Dies dient auch dem Mediator, der sieht, ob sein Wirken mehr oder weniger erfolgreich war .