Systemische Interkulturelle Mediation: Eine Weiterbildung mit Weitblick
Ab dem 05.09.2025 startet unsere Weiterbildung zur/zum Systemischen Interkulturellen Mediator/-in, die wir in Kooperation mit der Systemische Praxis Trier Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Hamid R. Braun anbieten.
Die zunehmende Globalisierung und gesellschaftliche Vielfalt bringen immer komplexere Konflikte mit sich. Eine Weiterbildung in systemischer interkultureller Mediation bietet Mediator:innen die Möglichkeit, diesen Herausforderungen professionell und lösungsorientiert zu begegnen. Doch was genau erwartet die Teilnehmenden in dieser umfassenden Ausbildung?
Grundlagen und systemische Perspektive
Zu Beginn der Weiterbildung werden die Grundprinzipien der Mediation vermittelt. Die Teilnehmenden erhalten eine Einführung in die Definition, den Ablauf und die Abgrenzung zu anderen Konfliktbeilegungsverfahren. Zudem wird die Geschichte und die verschiedenen Arbeitsfelder der Mediation beleuchtet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem systemischen Denken, das durch Themen wie Selbstorganisation, soziale Systeme und Kommunikation aus systemischer Sicht ergänzt wird.
Kommunikation und Mediation als Prozess
Ein zentraler Bestandteil der Weiterbildung ist die Vermittlung systemischer Kommunikation. Hierbei werden unter anderem die fünf Axiome Watzlawicks, die vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von Thun sowie die Transaktionsanalyse nach Eric Berne behandelt. Die Teilnehmenden lernen, wie Kommunikation aus systemischer Sicht funktioniert und welche Bedeutung Metakommunikation und positive Sprache in der Mediation haben.
Kultur und interkulturelle Mediation
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die interkulturelle Mediation. Hier geht es darum, verschiedene Kulturkonzepte – Multikulturalität, Interkulturalität und Transkulturalität – zu verstehen. Zudem wird der Einfluss von Kultur auf Konflikte sowie die Bedeutung interkultureller Kompetenz beleuchtet. Besonders spannend ist die Auseinandersetzung mit dem Einfluss von Denkmodellen auf die Mediation und der Notwendigkeit einer systemischen Haltung.
Psychologie der Kommunikation und Konfliktbearbeitung
Die Weiterbildung geht auch auf die psychologischen Aspekte der Kommunikation ein, darunter Biografiearbeit, Glaubenssätze und interkulturelle Aspekte der Verständigung. Die Teilnehmenden lernen, wie sie systemische Kommunikationstechniken wie idiolektische Gesprächsführung und Selbststeuerung gezielt in Konfliktsituationen einsetzen können.
Interkulturelle Kompetenz und Konfliktlösung
Ein besonderer Fokus liegt auf der interkulturellen und interreligiösen Kompetenz, der Bedeutung von Ethik und Toleranz sowie der Psychologie der Konfliktlösung. Themen wie Macht, Egoismus, Vorurteile und Stereotype werden intensiv diskutiert. Zudem werden Methoden des Konfliktmanagements und verschiedene Verhandlungskonzepte vermittelt.
Praktische Anwendung und Spezialisierung
Neben theoretischem Wissen steht die praktische Anwendung im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden üben Gesprächsmanagement, gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg und die Visualisierung von Konflikten. Sie lernen die einzelnen Phasen der Mediation kennen, von der Auftragsklärung über die Konfliktdarstellung bis hin zur Konfliktlösung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf systemischen Kreativitätstechniken, um nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.
Rechtliche Aspekte und Abschluss
Zum Abschluss werden die rechtlichen Rahmenbedingungen der Mediation sowie ethische Fragen behandelt. Auch wirtschaftliche Aspekte wie die Kalkulation des Mediatorenhonorars und Marketingstrategien für Mediator:innen sind Teil der Weiterbildung. Die Qualifizierung schließt mit einem Zertifikatstest ab, der die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten überprüft.
Fazit: Eine Weiterbildung mit Mehrwert
Die systemische interkulturelle Mediation bietet eine fundierte Ausbildung für alle, die sich mit Konflikten in einem globalisierten und kulturell vielfältigen Umfeld auseinandersetzen. Sie verbindet theoretische Grundlagen mit praxisnahen Methoden und bereitet Mediator:innen optimal auf die Herausforderungen der interkulturellen Konfliktlösung vor. Wer seine Mediationstätigkeit auf eine tiefere, systemische Ebene heben und dabei interkulturelle Sensibilität entwickeln möchte, findet in dieser Weiterbildung eine wertvolle Qualifikation mit nachhaltigem Nutzen.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
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