Sind die französichen Anwaltsblogs noch zu retten?
Aufregung herrscht unter den französischen bloggenden Anwälten. Am 31. März soll das Blogportal la blogosphère avocats.fr abgeschaltet werden. Das hat das Conseil National des Barreaux (CNB), die französische Anwaltskammer kurzfristig beschlossen, nachdem der Hoster in Schwierigkeiten geraten war und seine Dienste einstellen will. Die bloggenden Anwälte sind sauer, weil Ihnen diese Entscheidung kurzfristig per Mail mitgeteilt wurde. Dies wird in der Blogosphère heiß diskutiert. Für den 21.03.2014 ist um 13 Uhr sogar eine Demonstration vor dem Justizpalast in Paris geplant.
Geschaffen wurde die Plattform von der CNB im November 2007, um den Anwälten die Möglichkeit zu geben, sich darzustellen und in der Öffentlichkeit sichtbarer zu werden. Gerade auch kleinere Kanzleien hatten so eine Möglichkeit, zu bloggen. Gerade die einheitliche Plattform für die anwaltlichen Blogger wurde geschätzt als „Wall gegen die Wilderer des Rechts“, wie sich die Bl0oggerkollegen ausdrücken.
Die CNB führt auch ein Kostenargument ins Feld. Angeblich sei die Blogosphère avocats.fr sehr teuer und es sei nicht einzusehen, dass 60.000 Anwälte für 200 Blogger zahlen müssten (allerdings hatte die CNB das Portal selbst ins Leben gerufen und die Anwälte animiert, Blogs zu eröffnen). Die bloggenden Anwälte werfen der CNB ein Verhalten nach Gutsherrenart vor und vermuten, dass die Plattform auch geschlossen wird, weil die CNB hier auch gelegentlich kritisiert wurde.
Zudem sorgen sich die Blogger um ihre Daten und auch die Domains.
Ein spezielles Blogportal für Anwälte haben wir in Deutschland nicht, dafür aber eines für juristischae Blogs auf www.jurablogs.com.
Als Alternative wird von vielen Anwälten nun LegaVox empfohlen oder bereits genutzt, wobei es sich hier nicht um ein reines Anwaltsportal handelt.