Positive Sprache in der Mediation

Positive Sprache in der Mediation

Positive Sprache ist in der Mediation von entscheidender Bedeutung, um eine konstruktive und lösungsorientierte Atmosphäre zu schaffen. Die Verwendung von positiver Sprache kann dazu beitragen, dass sich die Parteien in der Mediation wohl und respektiert fühlen und ein Gefühl von Zusammenarbeit und Verständnis aufbauen.

Hier sind einige Tipps für die Verwendung von positiver Sprache in der Mediation:

  1. Vermeiden Sie negatives Feedback: Statt Kritik und Vorwürfen sollten die Parteien sich auf das konzentrieren, was sie wollen und wie sie dies erreichen können.

  2. Verwenden Sie „Ich“-Aussagen: Statt „Du machst das falsch“ sollte man „Ich fühle mich so, wenn dies geschieht“ sagen.

  3. Verwenden Sie konstruktive Sprache: Statt „Ich kann nicht mit dir arbeiten“ sollte man „Ich denke, wir können an einer Lösung arbeiten“ sagen.

  4. Vermeiden Sie Verallgemeinerungen: Statt „Du machst das immer“ sollte man „In dieser speziellen Situation“ sagen.

  5. Betonen Sie gemeinsame Interessen: Statt „Ich will das bekommen“ sollte man „Wir wollen eine Lösung finden, die für uns beide funktioniert“ sagen.

  6. Vermeiden Sie Anschuldigungen und Vorwürfe: Statt „Du bist schuld an dieser Situation“ sollte man „Ich denke, wir sollten gemeinsam überlegen, wie wir das Problem lösen können“ sagen.

Durch die Verwendung von positiver Sprache können die Parteien in der Mediation eine positive Atmosphäre schaffen, die es ihnen ermöglicht, konstruktive und lösungsorientierte Gespräche zu führen und eine erfolgreiche Lösung für ihren Konflikt zu finden.

Besonders positiv wirkt sich aus, wenn Sie in der Sprache das „ja aber“ weglassen. Das „aber“ entwertet alles, was zuvor gesagt wurde. „Ich finde Deinen Vorschlag nicht schlecht, aber …“ sagt im Grunde bereits aus, der Vorschlag ist doch schlecht (die Redewendung „nicht schlecht“ ist besser ein „gut“). Hier können Sie den Satz umdrehen: Ich habe da zu Deiner Idee noch einen Verbesserungsvorschlag…, aber dein Vorschlag ist gut.“ oder „ich habe folgende Bedenken …, aber Dein Vorschlag ist gut“. Das hört sich für Mithörende schon ganz anders an. Sie können aus dem „aber“ auch ein „und“ machen. Sie können das „aber“ auch einfach weglassen.

Ebenso fördert es die Bereitschaft zum gegenseitigen Verstehen, wenn Sie die Wörter „müssen“ oder „sollte“ weglassen. Als Empfänger eines Nachricht fühlen Sie sich ganz anders, wenn Sie hören „Du musst positiv sprechen!“ oder „Es ist besser positiv zu sprechen“. Das fällt uns oft schwer, weil wir meist nicht wahrnehmen, wie oft wir diese beiden Wörter verwenden. Manchmal fällt es auch schwer, für ein „Muss“ oder „Sollte“ einen adäquaten anderen Ausdruck zu finden. Seit ich darauf achte, merke ich, wie ich oft erst einmal über eine andere Formulierung nachdenken muss (sic!) nachdenke.

Gerfried Braune

Assessor jur. & zertifizierter Mediator Ringstr, 49, 66130 Saarbrücken, Telefon +49 6893 986047 Fax +49 6893 986049, Mobil +49 151 40 77 6556

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