Die Katastrophe der Wahlen in Thüringen und Sachsen …
„Die Katastrophe der Wahlen in Thüringen und Sachsen ist auch den demokratischen Parteien zuzuschreiben, da sie (nicht alle) die Sprache und die impliziten Wirklichkeitskonstruktionen der Faschisten übernommen haben. Die sind offenbar auf einen für Autoritarismus fruchtbaren Boden gefallen… Armes Deutschland!“ Fritz B. Simon auf LinkedIn
Fritz B. Simon ist einer meiner liebsten Autoren zun Thema systemisches Denken. Leider hat er mit dem oben zitierten Post auf LinkedIn vollkommen recht. Ich habe bereits sseit langem in Gesprächen moniert, dass die demokratischen Parteien sich von der AfD die Themen vorgeben lassen und genau auf deren Denke eingehen. So etwa FDP-Vorsitzender Lindner: „Es muss sich etwas ändern“, forderte der FDP-Chef. „Die Menschen haben die Schnauze voll, dass der Staat die Kontrolle verloren hat bei Einwanderung und Migration nach Deutschland“ Das beweist, dass Lindner tatsächlich die Wirklichkeitskonstruktion der AfD 1:1 übernommen hat. Gleiches gilt für den CDU-Chef Merz, der bereits vor den Wahlen versucht, mit der Denke der AfD punkte zu machen, indem er rechtlich wohl kaum zulässige Maßnahmen durchzusetzen versucht. Wir werden sie jagen, hat der AfD-ler Gauland bereits 2017 gesagt. Und die Parteien lassen sich jagen, indem sie sich die Themen und Inhalte von der AfD vorgeben lassen. Es gehören immer zwei dazu, einer der jagen will, und einer, der sich jagen lässt. Und die demokratischen Parteien lassen sich mit einer Lust am Untergang jagen.
Besser wäre es, dieser Ausländerhetze der rechten Parteien (hierzu rechne ich aus das BSW) ein klares Bekenntnis zu den christlichen Werten, dem Humanismus und der Charta der Menschenrechte entgegenzusetzen. Glaubt denn tatsächlich irgendein mit Gehirn gesegneter Mensch, dass ein Mensch (ja es geht um Menschen und nicht um Migranten oder die Migration) seine Heimat, seine Freunde, seine Familie so mir nichts dir nichts aufgibt, um hier bei uns ein paar Euronen Bürgergeld zu bekommen. Würdest Du nach Frankreich, Italien oder irgendein anderes Land auswandern, nur weil dort die Sozialleistungen ein wenig höher sind? Nein, das geschieht nur dann, wenn die Lebensumstände so extrem prekär sind, dass es vernünftig ist, sein Leben zu riskieren um ein vielleicht ein wenig besseres Leben zu gewinnen. In diesem Sinne könnten die demokratischen Parteien eine klare Gegenposition zu der faschistischen aund ausländerfeindlichen Wirklichkeitskonstruktion der rechten Parteien erfolgreich entgegensetzen und diese humanistische und zukunftsgewandte Wirklichkeitskonstruktion vertreten.
Hört auf zu jammern, erzählt die Geschichte der Möglichkeiten, die sich bieten. Wir können nicht – wie Höcke es am 23.12.2023 in Gera ausführte – auf 20 bis 30 % unserer Bevölkerung verzichten. Deutsche Firmen finden bereits heute keine Arbeitskräfte mehr, wir sind auf Zuwanderung angewiesen. Wir haben auch die Chance durch echte Integration, die es natürlich nicht für lau gibt, unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln. Wir können die Leute nur dann erreichen, indem wir ihnen eine andere, vor allem positive Wirklichkeitskonstruktion anbieten. Gegen die AfD-Gläubigen zu argumentieren, ist Unsinn, genauso wie der Versuch, die AfD rechts zu überholen. Wir können nur der Problem- und Chaostrance der Rechten eine Lösungstrance gegenüberstellen.
Hier übrigens noch ein lesenswerter Artikel von Fritz B. Simon: Der Osten: eine ostdeutsche Erfindung