Die gestohlene Eidechse
Kommunikation ist spannend, insbesondere wenn eine Begriffsverwirrung entsteht. Hier eine wahre Geschichte, die eine Kollegin als Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft tatsächlich erlebt hat.
Zumindest im Saarland nennt man die Hubwagen zum Transport von Paletten „Eidechse“ (andernorts sagt man auch Ameise dazu). Nun denn, die Staatsanwaltschaft hatte einen Menschen angeklagt, eine solche Eidechse gestohlen zu haben. In der Anklageschrift war auch (ausschließlich) von der Eidechse die Rede. Nur der Amtsrichter kannte diesen Ausdruck offenbar nicht und ging in seiner Vorstellung von einer lebenden Eidechse aus. Diese Sprachverwirrung führte zu Heiterkeit im Sitzungssaal.
Richter: Wo haben Sie denn die Eidechse mitgenommen?
Angeklagter: Ei, vom LKW.
Richter: Wie groß war denn die Eidechse?
Angeklagter (deutet die Größe eines solchen Hubwagens an): Ungefähr so groß
Richter (schaut verwundert): Ist die denn einfach so mitgekommen?
Angeklagter (schaut ebenfalls verwundert): Ei ja!
Hier wurde die weitere Befragung durch das laute Lachen der anderen Beteiligten unterbrochen und der Richter wurde auf sein Missverständnis hingewiesen.
So war das halt in Babylon!