Die Rolle des Rechts und der Macht in der Mediation wurde immer wieder thematisiert. Es sind auch zwei schwierige Themen in diesem Zusammenhang, wobei das eine vom anderen nicht zu trennen ist.
Manche Ausdrücke in der englischen Sprache sind schön kurz und prägnant. Das gilt auch für den Ausdruck im Titel. Lasst uns uns einigen, dass wir uneins sind, hört sich nicht so gut an.
Konflikte auszutragen wird häufig als unangenehm empfunden. Daher geht man dem Streit gerne aus dem Weg. Die Folgen sind oft vielseitig: langwierige Gerichtsverfahren, Trennung, Kündigung und nicht selten psychosomatische Folgen.
Liest man die Blogs oder Webseiten amerikanischer Mediatoren, so stellt man fest, dass dort in der Regel Mediation etwas anders betrieben wird als bei uns (auch die Ausbildungen sind zum Teil wesentlich kürzer als bei uns).
Es gibt verschiedene Wege, die mit Trennung und Scheidung verbundenen Fragen zu klären. Sie unterscheiden sich vor allem darin, welche Einflussmöglichkeiten die betroffenen (Ex-) Partner auf den Prozess und die Ergebnisse haben. Vier davon sind bei uns bekannt und werden auch praktiziert:
Für ein Mediator ist es durchaus wichtig, die spezielle Art und Weise der Kommunikation der Medianden zu erfassen. Einen wichtigen Unterschied, der durchaus entscheidend für das Gelingen oder Nichtgelingen der Mediation ist, stellt die Frage dar, ob die Medianden eher direkt oder indirekt kommunizieren.
Im Jahre 2010 wurden insgesamt ca. 187.000 Ehen geschieden. Insgesamt waren in diesem Jahr 217.000 Scheidungsverfahren bei den Familiengerichten anhängig. Zusammen mit den vom Scheidungsverfahren abgetrennten Verfahren gab es ungefähr 430.000 andere Familiensachen. Aus der Statistik ist nicht zu entnehmen, wie viele Folgesachen mit den Scheidungsverfahren entschieden wurden. Allein diese Statistiken haben eine hohe Aussagekraft
Dass in den Vereinigten Staaten Mediation als Alternative zur gerichtlichen Konfliktlösung wesentlich weiter verbreitet ist als Deutschland, dürfte bekannt sein. Dort wird Mediation auch in Bereichen eingesetzt, in denen bei uns Mediation so gut wie überhaupt nicht vorkommt.
Auch im Kontext internationaler Konflikte wird Mediation als Mittel der Konfliktlösung immer wichtiger. Im September dieses Jahres haben die Vereinten Nationen nunmehr einen Leitfaden für erfolgreiche Mediation veröffentlicht. Dies geschah am Rande der UN-Vollversammlung. Zu finden ist der Leitfaden hier.